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ARCHIV DER AWO LE - 1988

ARBEITERWOHLFAHRT
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ECHTERDINGEN
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1988 - GRÜNDUNG DES SJR

Aus dem Amtsblatt vom 15. Januar 1988

Stadtjugendring - ein Sprachrohr für die Jugend

Angebote für Kinder und Jugendliche sollen koordiniert werden

Eine Konzeption zur Förderung von Kindern und Jugendlichen in Leinfelden-Echterdingen, im November von der Verwaltung im Gemeinderat eingebracht, führte zu einer ersten konkreten Entscheidung noch im alten Jahr: auf Empfehlung seines Kultur- und Sozialausschusses erklärte sich der Gemeinderat einstimmig damit einverstanden, daß auf der Grundlage dieser Konzeption eine Jugendvertretung gebildet und die Verwaltung mit den weiteren Vorbereitungen beauftragt wird. Bereits im November vergab der Gemeinderat (bei 2 Enthaltungen) an die Kommunalentwicklung Baden-Württemberg als Ergänzungs-Auftrag zur Stadtentwicklungsplanung eine Untersuchung über die kommunalen Aufgabenbereiche Kultur, Soziales, Wohnen, Jugend und Sport. "Wir brauchen Entscheidungsgrundlagen und müssen den Jugendlichen die Möglichkeit geben, selbst ihre Vorstellungen zu vertreten", verdeutlichte Oberbürgermeister Wolfgang Fischer, der von einem Stadtjugendring eine effiziente Zusammenarbeit mit den in der örtlichen Jugendarbeit Tätigen und der Stadtverwaltung erwartet.

Offene Angebote, wie die Jugendfarm in Echterdingen (unser Foto), der Aktivspielplatz 
in Musberg und das Jugendhaus in Leinfelden sind fester Bestandteil der Kommunalpolitik 
für Kinder und Jugendliche in Leinfelden-Echterdingen.

Ein attraktives Angebot soll die Bindung von Kindern und Jugendlichen in Leinfelden-Echterdingen an ihre Heimatstadt verstärken und eine positive Einstellung zu den vielseitigen Aktivitäten fördern, wie aus den Zielvorstellungen der Konzeption ersichtlich ist. Mit zahlreichen Kindergärten, modernen Schulen verschiedener Bildungsstufen und ihrem Kindertagheim hat die Stadt in den zurückliegenden Jahren gute Grundlagen zur Förderung der Kinder und Jugendlichen geschaffen; für spezielle Angebote hat sie durch die Musikschule, umfangreiche Abteilungen für Kinder- und Jugendbücher in den Büchereistellen in allen vier Stadtteilen, durch eine gute personelle und räumliche Ausstattung des Aktivspielplatzes Musberg und der Jugendfarm Echterdingen sowie des Jugendhauses in Leinfelden und nicht zuletzt durch eine starke finanzielle Förderung der Jugendarbeit in den Vereinen und Organisationen gesorgt. Auch das Jugendforum Stetten und der Motorradclub "Black Rider" mit eigenen Räumen sind in diesem Zusammenhang zu nennen.

Die Beschäftigung mit Tieren zählt auch auf dem Aktivspielplatz Musberg (unser Foto) 
zu den beliebtesten Freizeit-Aktivitäten der jugendlichen Besucher.

Ehrenamtliche Führung

Um die Effektivität und Attraktivität dieser im Vergleich zu anderen Städten beachtlichen Angebote noch zu steigern, sollen diese weiterentwickelt, ergänzt und koordiniert werden. Vor allem will die Stadt den Jugendlichen die Möglichkeit verschaffen, ihre Vorstellungen und Interessen in der Öffentlichkeit eigenverantwortlich zu vertreten. Dafür empfiehlt sich nach Meinung der Verwaltung vor allem ein Stadtjugendring, als freiwilliger Zusammenschluß der in Leinfelden-Echterdingen bestehenden Jugendverbände und -Organisationen. Der Stadtjugendring soll die Zusammenarbeit und das Verständnis untereinander fördern, organisatorische Probleme lassen sich mit seiner Hilfe leichter und rascher lösen. Wichtige Voraussetzung für eine effektive Arbeit des Stadtjugendrings: er sollte möglichst von allen örtlichen Jugendverbänden getragen werden, die trotzdem ihre Selbständigkeit behalten. Jugendliche sollen sich in dieser Organisation weitestgehend selbst einbringen und ihre Vorstellungen verwirklichen können, ohne von einigen wenigen "Berufsjugendlichen" in ihrer Entwicklung gehemmt zu werden. Als Aufgaben des Stadtjugendrings Leinfelden-Echterdingen führte die Konzeption unter anderem die Interessen-Vertretung der Jugendlichen gegenüber Stadtverwaltung, Gemeinderat, Kreis- und Landesjugendring, die Entsendung von Vertretern in städtische Gremien und Beiräte, die Mithilfe bei der Beschaffung von Gruppenräumen und finanzieller Ausstattung, die Erarbeitung eines Jugend-Kulturprogramms und bestimmte Serviceleistungen an, wie zum Beispiel Termin-Koordinierung, die Anschaffung von Film-Projektoren oder Zelten, bei der Jugendleiter-Ausbildung und bei Veranstaltungen. Die ehrenamtliche Führung des Stadtjugendrings bietet Jugendlichen die Chance, das für die Entwicklung einer Stadt wichtige ehrenamtliche Element von Grund auf kennenzulernen. Daneben ist jedoch nach Meinung der Verwaltung eine hauptamtliche Geschäftsführung (Stadtjugendpflege) notwendig, um die Stetigkeit der Arbeit zu gewährleisten. Ähnlich wie beim Jugendhaus müßte sich der Landkreis nach den Vorstellungen der Stadt zumindest an den Personalkosten beteiligen.

Aufgabe des Stadtjugendrings ist es nach Auffassung der Verwaltung auch, sich mit der Bildung eines Jugend-Gemeinderats seiner Struktur und Aufgaben, auseinanderzusetzen.

Obwohl nach der Konzeption die Einrichtung von Jugend-Treffs "nicht nur Aufgabe der Stadt sein kann", stößt der Wunsch nach einem weiteren Treffpunkt für Jugendliche außer dem Jugendhaus auf Verständnis. Die Verwaltung bekundet Bereitschaft, über Räume und Organisation mit dem künftigen Stadtjugendring gemeinsam zu beraten. Außerdem hält sie es für möglich, Jugend-Kulturprogramme in Zusammenarbeit mit örtlichen Institutionen und dem künftigen Stadtjugendring "ohne allzu großen zusätzlichen finanziellen Aufwand" künftig vermehrt anzubieten.
Zunächst soll die Konzeption mit den Jugendlichen, den Vereinen und Bürgern eingehend erörtert werden, ehe der Gemeinderat - möglichst noch in diesem Jahr - über weitere konkrete Maßnahmen entscheidet. 

- wie -

 

 
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